Humorexpert*innen aus drei Ländern informierten sich in Frankfurt zu Humor und Positiver Psychologie
Herzliche Freude an der Kommunikation und zugewandte Neugier bestimmten die HCDA-Jahrestagung 2025. Am 27. September 2025 trafen sich Humorberatende, Lachyogis, Clowns u. a. in Frankfurt am Main zum informativen und persönlichen Austausch. Auch einige fachfremde Besucher – von der Hospizarbeit bis zum Tiefbauamt – waren dabei. Das Motto der Veranstaltung: „Humor und Positive Psychologie“.
In seinem Eröffnungsvortrag skizzierte Prof. Willibald Ruch die Humorforschung als ein sehr heterogenes Wissenschaftsfeld, in dem es international an klaren Definitionen und Standards fehlt. Nach wie vor nehmen die verschiedenen Wissenschaftsfächer zu wenig Bezug aufeinander. So basieren die humorbezogenen Forschungsergebnisse von Psychologie, Soziologie, Literaturwissenschaft u. a. auf sehr unterschiedlichen Grundlagen und Herangehensweisen. Prof. Ruch, emeritierter Professor der Uni Zürich und einer der führenden internationalen Humorforscher, bot sehr persönliche und erheiternde Einblicke in die Tücken des wissenschaftlichen Alltags.
In den vier Workshops der Tagung konnten die Teilnehmenden einige theoretische Erkenntnisse sofort in persönliche Erfahrungen umsetzen. Dr. Michael Titze vermittelte u. a. die Charakterisierung verschiedener Humortypen und machte deutlich, dass auch Handicaps Ressourcen sein können. Nanni Glück erläuterte, warum Humor ein „Stresskiller“ ist, während Egbert Griebeling Lachyoga als Selbstvorsorge und Therapie vorstellte. Ein relativ neues Feld der Clown-Arbeit präsentierte Andrea Geser-Novotny. Sie stellte die Arbeit von Schulclowns vor. Diese sind nicht mit Klassenclowns zu verwechseln, denn sie fungieren als Ansprechpartner und Vermittler. Schulclowns sind eine interessante Innovation im Spannungsfeld zwischen Schule, Eltern und Schüler*innen.
Neben den vielen Informationen nahmen die Tagungsbesucher*innen auch zahlreiche sozialen Verknüpfungen auf. Schließlich ist Lachen eines der wichtigsten Kommunikationsmittel für zwischenmenschliche Verbindungen. Und Netzwerken ist ein wesentlicher Teil von Tagungen.
Auf der nächsten Veranstaltung im Jahr 2026 werden die Veranstalter die Möglichkeiten der Vernetzung auf jeden Fall ausbauen.
Der Termin für die Humortagung 2026 steht bereits fest: es ist der 19. – 20. September 2026.
Und wenn alles klappt, wird es in Frankfurt am Main erstmals eine zweitägige Veranstaltung geben, bei welcher der Sonntag (20.9.) mit einbezogen wird. Ein guter Anlass für diese Neuerung ist ein beeindruckender Geburtstag: Im Jahr 2026 feiert HumorCare e.V. Deutschland-Österreich (HCDA) sein 25-jähriges Bestehen. Die Tagung in Frankfurt wird sicherlich ein Höhepunkt dieses Jubiläums sein.
Text: Jan-Rüdiger Vogler
