Kopier mich!!!
Balzrituale und Kreativität
Von Natur aus ist der Mensch eine Kopiermaschine und einer munter draufloskopierenden Mitwelt ausgeliefert. Balzrituale und Tanz, Fortpflanzung und Genetik, Kunst und Kreativität … Eigentlich alles basiert auf Kopierkunst, Imitation, Spiegeln etc. Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde. Als Erfinder des Anticopyrightzeichens, Ghostwriter und Kunstschaffender weiß ich (wer ist das überhaupt? gefüllt mit genetischen Kopierern, Bakterien und Pilzen …), wovon ich rede.
Fragt sich nur: Wer kopiert eigentlich wen?
Seit Entdeckung der morphogenetischen Felder, der Vitalfelder, der Skalarwellen, früher Äther, Prana, Atman u.ä. genannt, ist das Urheberprinzip à la Amerika ins Wanken geraten. Schon in den alten Zeiten signierten Künstler ihre Werke nicht, da sie sich einem Schöpfer verpflichtet wussten. Hätte dieser bei der Erschaffung der Welt ein Copyright erhoben, so hätten wir uns die Welt nicht leisten können. Es liegt was in der Luft oder im Äther, in der Atmosphäre, und der Sensible nimmt es manchmal wahr.
Also: Wer hat’s erfunden?
Schon Prof. Sauerbruch erkannte das Dilemma mit der übersinnlichen Wahrnehmung: Er trieb mit den Erstsemestern immer folgendes Spielchen: Als Ärzte ist für sie die Überwindung des Ekels wichtig. Ich habe hier ein Glas mit dem Urin des Zuckerpatienten auf Zimmer 12. Ich tauche einen Finger hinein und schlecke ihn ab. Das Glas geht nun herum, und ich fordere sie auf, es mir nachzumachen. Unter kräftigen Igitt-Reaktionen machte das Glas seine Runde, und jeder Student überwand sich. Nun sprach der Professor: Meine Herren und Damen, die Überwindung ist wichtig, doch wichtiger ist für den Arzt eine gute Beobachtungsgabe. So hätten sie bemerkt, dass ich den Zeigefinger in das Glas getaucht habe, aber den Mittelfinger abgeschleckt.
Also: Kopieren ist eine Kunst, egal ob gelungene Parodie, Stimmimitation, Nachäffspiele … Und Valentin meinte: Es ist alles schon gesagt, nur nicht von jedem. Und vielleicht dachte er an das Imitieren, als er sagte: Mögen hätten wir schon wollen, aber gedurft haben wir uns nicht getraut.
Dr. Copy and Paste, das Haargel für Überflieger oder Lügenbarontitel, es geht um Hervorragendes. Säulenheilige im Karikaturpark: v. Guttenberg mit errigierter Pinocchionase – Caesar mit gestrecktem Schwert – Mussolini mit Hitlergruß – Berlusconi mit Riesenerektion in der Bermudashort … Mr. Gates und Raubkopien ein heißes Thema, gerne verschwiegen. Steve Jobs gibt wenigstens zu: Gute Künstler kopieren, großartige Künstler stehlen. Doch wer hat das schon mal gesagt? Na? Pablo Picasso. Dieser wiederum hat viel von seiner abstrakten Kunst westafrikanischer Kultur entlehnt. Kopieren ist natürlich, menschlich und erfolgreich. Bildung ohne kopierendes Lernen – unmöglich! Ich liebe Poesiecollagen, Literatur in Rätselform: (erraten Sie zitierte Poeten)
Spiele Kind Spiele, tanze mit dem Herzen, denn die Liebe sagt: Es ist wie es ist. Suche nicht, sondern finde – Let it be! Mit allen Sinnen, auch dem Unsinn, denn es gibt keine Fehler, nur Variationen. Bleib am Ball, doch solange du Selbstgeworfenes fängst, ist alles Geschicklichkeit und löslicher Gewinn. Erst wenn du plötzlich Fänger wirst des Balles, den eine ewige Mitspielerin dir zuwarf, deiner Mitte, erst dann ist fangen können ein Vermögen, nicht deines, einer Welt.
Schiller: Der Mensch kopiert nur da, wo er ganz Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er kopiert. Selbst meine Mutter warnte mich: Mach’s wie deine Lehrer und die Erfolgreichen, denn sonst landest du noch in der Glosse! Im Humor spielt das Nachäffen oder Parodieren eine zentrale Rolle. Denken Sie an Hape Kerkeling als Beatrix, Waldtraud und Mariechen … und da sich diese alten Spielchen ständig wiederholen, gründe ich hiermit die Lebenskunstrichtung: REFLUXUS.
Kopieren bedarf auch der Reife und des Sinnes: Ein junger Kater fleht seinen Vater an, ihn doch endlich einmal mitzunehmen bei dem Männerritual Mausen. Nach häufiger Ablehnung war es doch einmal soweit, und der Vater schärfte seinem Sohn ein, ja alles so zu machen, wie die anderen erwachsenen Kater. Los ging’s. Die Kater suchten sich eine Gruppe junger attraktiver Katzen und umrundeten sie langsam, mit beeindruckenden Schleichbewegungen und kleinen, an Kampf erinnernden, Tanzeinlagen. 1x 2x 3x 4x 5x … 36x. Der kleine Kater war schon ganz erschöpft und keuchte: Papa, eine Runde maus ich noch mit, dann gehe ich nach Hause!
Andererseits übertreffen manche Cover-Versionen die Originale, und ich kenne Leute, die glauben daran, dass sich Frau Merkel bald die Perücke vom Kopf reißt: Ich bin’s Hape!
Wer kennt schon des Pudels Kern? Glamour, Geel und Guttenberg sind Outfit, Humor dagegen Infit. Für Kierkegaard ist Humor das Inkognito des Glaubens.
In diesem Sinne: Namaste!
Auch die verakkumulierte Antifinoxe ist letztlich identisch mit der homoplastischen Trafination. Ein Baby = 80% Wasser, ein Mensch gleicht genetisch zu 95% dem Bonoboaffen, und hier und jetzt ist 100% Schluss.
Liebe Grüße Ludwig oder wer auch immer
Scheißjapaner. CeBIT 1984 Zitieritis und Nachahmer, wohin ich schau. Das steht alles schon in der Palmblatt-Bibliothek oder in der Akascha-Chronik. Und wie sagte schon Bruno Jonas in seinem Programm: Wirklich wahr! I woaß ned, die Wahrheit, i mog’s ned! … die is ja total kreativfeindlich, und man vereinsamt. Ein neues Fernsehformat ist entdeckt: Das Plagiat-Quiz: Wer kennt die Quelle? Rechtsinhaber aller menschlichen Tätigkeiten: ADAM und EVA vertreten durch RA. Gabriel Bevollmächtigter: der heilige Geist, Spiritus di vino.