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Humorglosse Nr. 1: HUMORCARE – FÖRDERUNG UND PFLEGE DES HUMORS

Autoren: Harald-Alexander Korp Berlin HCD-Mitglied

§1: Der Verein

Die Förderung des Humors ist eine ernsthafte Sache, der sich der Verein HumorCare seit Jahren mit akribischer Gewissenhaftigkeit widmet. Nicht jedem kann es erlaubt sein, Humor zu fördern. Dazu bedarf es viel Erfahrung und einer anspruchsvollen Ausbildung, z.B. humorale Witzabwehr, Lächerlichkeitsfortbildungen und tägliche Grinszüge zur Stärkung der Lachmuskulatur. Außenstehende vermuten, dass in so einem Verein die ganze Zeit gekichert wird, Witze erzählt werden und die Mitglieder reihenweise brüllend vor Lachen unter dem Tisch liegen. So ist es auch. Allerdings erst nachdem die Mitglieder des Vereins sich gemeinsam ausgeweint haben. Wer glaubt, in diesem Verein spontan loslachen zu dürfen, oder meint, hier etwas zu lachen zu haben, muss leider enttäuscht werden. Denn bei der Förderung des Humors werden häufig grundlegende Fehler gemacht, die zu irreparablen Schäden führen können. Beispielsweise, sich über den Humor lustig zu machen, was trotz der Schwere des Themas allzu leichtfertig geschieht.

§ 2: Vereinssitzungen

Vereinssitzungen sind verantwortungsvolle Versammlungen. Hier wird in tagelanger Kleinarbeit die Vereinssatzung und deren Ziel, die Humorförderung, bis ins Detail ausgelotet. Ein falsches Wort und die Humorförderung eines ganzen Jahres könnte dahin sein – oder die Humorförderung zukünftiger Generationen ernsthaft gefährdet. Mitglied in einem Verein zur Förderung des Humors zu sein, heißt auch noch lange nicht, dass man Humor haben muss. Die Mitglieder sollen Humor ja nur fördern. Sonst wäre das in etwa so, als würde man von den Mitgliedern eines Vereins zur Förderung des deutschen Pudels fordern, dass die Mitglieder bellen müssen. Zu viel Humor kann die Förderung sogar behindern. Zum Beispiel, indem man diese Förderung nicht mehr so ernst nimmt, wie dies eigentlich sein sollte. Es ist schon vorgekommen, dass bei der Verabschiedung der Vereinssatzung jemand fahrlässig einen Witz erzählt hat und damit die gesamte Förderung in Gefahr gebracht hat. Man stelle sich nur vor, der erste Vorsitzende würde sich krank oder der Kassenwart vielleicht sogar tot lachen. Wie sollte dann noch über die jährliche Verlängerung von Humorlaufzeiten entschieden werden? Oder, die Vereinssatzung selbst fühlte sich lächerlich gemacht, verabschiedete sich endgültig und käme und nie wieder! Diese unzähligen Gefahren haben glücklicherweise zu einem Witzverbot bei der Verabschiedung der Vereinssatzung bei Vereinssitzungen geführt.

§ 3: Forschung

Manche Mitglieder des Vereins zur Förderung des Humors engagieren sich auch in der Forschung. Allerdings werden die Tierschutzrichtlinien immer schärfer und so ist es nicht mehr erlaubt, Mäuse auszulachen oder beim eigenständigen Lachen zu filmen. Deshalb greifen viele Humorforscher in ihrer Not zum Selbstversuch. Sie erzählen sich Witze, die ihnen bisher unbekannt waren, kitzeln sich überraschend an Stellen, die sie an ihrem Körper niemals vermutet hätten oder machen sich selbst lächerlich, indem sie in Fußgängerzonen unverhofft laut auflachen und sich gleichzeitig dabei interviewen. Es ist natürlich leicht nachzuvollziehen, dass dies einige Risiken für Leib und Leben birgt.

§ 4: Pflege

Andere engagieren sich neben der Förderung und Forschung auch gerne in der Pflege des Humors, die wie die Gesichtspflege einiges an Wissen erfordert. Es bedarf zunächst einer kundigen Analyse, ob man über normalen, trockenen oder fettigen Humor verfügt. Oder gar über einen Mischhumor, der besonderer Zuwendung bedarf. Wie wir wissen, ist dabei das Wichtigste die Feuchtigkeit. Das lateinische Humores bedeutet bekanntlich Peelingcreme oder Bodylotion . Gerade im Winter droht der Humor schnell spröde zu werden – es kann zu Verletzungen kommen – und so empfiehlt HumorCare für diese Zeit einen etwas gehaltvolleren Humor. Der Verein informiert gerne über entsprechende Pflegeprodukte, wie etwa bestimmte Humorarten, die auch in tiefere Schichten vorzudringen vermögen und so zu einer nachhaltigen Straffung der Lachmuskulatur führen. Der Verein empfiehlt natürlich nur Produkte, die selbst erprobt werden.

§5: Ernährung

Nach getaner Vereinssitzung wird gelacht, was auf den Tisch kommt. Die Mitglieder achten dabei selbstverständlich auf ökologische Komik aus Bio-Freilandhaltung. Fast-food-Komik sollte in Maßen konsumiert werden. Sonst kann der Humor-Wert nach anfänglichen Lachsalven so absacken, dass man danach in Komikattacken jeden Witz in sich reinstopft, den man kriegen kann. Sinnvoller ist ein hoher GLUCKS-Faktor, der sich in einer geistreichen Anekdote erst langsam entfaltet, dafür aber lange vorhält. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Um Flüssigkeitsmangel vorzubeugen, begibt man sich gerne in einen Weinkeller, um sich dort mit dem besten Lachtropfen zu versorgen. HumorCare konnte übrigens ausgewählte Restaurants davon überzeugen, nach dem Hauptgericht einen exzellenten Witz zu servieren. Denn: Lachen fördert die Verdauung , wie schon Immanuel Kant entspannt feststellte.

HumorCare wird also nicht müde, sich täglich auch für Ihren Humor einzusetzen. Und Sie ab jetzt in regelmäßigen Beiträgen über die neuesten Errungenschaften der Humorförderung informieren.

Harald-Alexander Korp, Berlin
HCD-Mitglied

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